Haushaltsrede 2000
des Vorsitzenden der FWG-Fraktion Gerhard Kühn
im Lambsheimer Gemeinderat am 09. Februar 2000
(Manuskript, es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Herren Beigeordnete,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
werte Zuhörer,
Bei dem heute zu beratenden und zu verabschiedenden Haushalt handelt es sich
erstmals in der Geschichte Lambsheims um einen Doppelhaushalt.
Bereits 1996 hatte ich auf die Möglichkeit eines solchen Zahlenwerkes
hingewiesen und zur Diskussion gestellt. Nun sind wir soweit und ich muss
feststellen, dass die damalige Überlegung heute aus einer ganz anderen
Betrachtung heraus nicht als so vorteilhaft angesehen werden kann:
- Das System ist zu starr und erlaubt keine Reaktionen zum Gegensteuern.
- Die Ansätze 2000 wurden beispielsweise aufbauend auf den
Rechnungsergebnissen von 1998 ermittelt. Ebenso geschah dies mit den
Ansätzen 2001.
- Veränderungen, welche sich aus der Jahresrechnung 1999 ergeben, werden
erst Auswirkung auf die Ansätze 2002 haben.
- Selbst ein Nachtrag wird diese Veränderungen nicht in aller Einzelheit
korrigieren.
- Im Jahre 2001 geht man bei der Betrachtung des Haushalts von falschen
Voraussetzungen aus.
- Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit treten nach unserer Meinung etwas
in den Hintergrund
Wie bereits in den vergangenen Jahren möchte ich auch in diesem Jahr
versuchen die Erläuterungen zum Haushalt so kurz und sachlich wie möglich zu
halten.
Vorgesehen ist Doppelhaushalt, nicht doppelte Redezeit.
Vermögenshaushalt:
An den Anfang meiner Betrachtung stelle ich den Vermögenshaushalt, da dieser
verdeutlicht, wie die Aktivitäten der Zukunft gesteuert werden sollen, ja sogar
müssen.
Hatten wir noch 1998 Ausgaben für Investitionen von 2,3 Mio. geplant, lag
der Planwert 1999 bereits bei 3,2 Mio.. Für 2000 liegen die Ansätze mit 6,8
Mio. mehr als 100% über 1999. 2001 ist eine weitere Investitionssteigerung von
22,3% geplant, welche mit 8,3 Mio. im Vermögenshaushalt eingestellt ist.
Bereits diese Zahlen verdeutlichen, dass im Investitionsbereich einiges bewegt
werden soll. Der hierfür benötigte Finanzbedarf belastet natürlich durch
Darlehen und Zinslast unseren ohnehin schon sehr gebeutelten Haushalt nicht
unerheblich. Freiraum für Wünsche über das Nötigste hinaus sind daher für
die nächsten Jahre nicht vorhanden.
Lassen sie mich meine Damen und Herren das Investitionsprogramm aus Sicht der
FWG erläutern.
Einzelplan 0, Unterabschnitt 020 - Hauptverwaltung
Hier haben wir Ausgaben in Höhe von 140.000,-- DM für die Beseitigung der
Baumängel an unserem Rathaus. Wir behaupten, und da stehen wir hoffentlich
nicht alleine, dass hier wieder einmal die Kommune bei der Bauausführung, trotz
Bauaufsicht (Kommunalbau, Mainz) über den Tisch gezogen wurde. Lassen wir uns
überraschen ob diese Ausgaben durch ein Beweissicherungsverfahren reduziert
werden. Wir können es uns nicht vorstellen.
Einzelplan 1, Unterabschnitt 130 - Feuerwehr
Dieser Unterabschnitt weist eine Unterdeckung von 51.000,-- DM aus, welche
nicht als überflüssige oder unnötige Belastung des Haushalts angesehen wird,
sondern als notwendig erscheint. So ist beispielsweise ein neuer
Mannschaftswagen in der Planung und die Sanierung der Hebeanlage dringend
erforderlich. Ihre Vorstellungen, Herr Kleinhans, in bezug auf das Fahrzeug,
sind nicht realisierbar.
Einzelplan 2, Unterabschnitt 210 - Grund- u. Hauptschule
Denen im Jahre 2000 gegenüberstehenden Ausgaben für Einrichtung des
PC-Raumes und Planungskosten für die Erweiterung der Schul- u.
Vereinssporthalle stehen auf der Einnahmeseite immerhin noch 510.000,-- DM an
Zuschüsse aus der Schulerweiterung gegenüber.
Die Schulerweiterung ist abgeschlossen, der Schulbetrieb ist aufgenommen,
größere Probleme während der Bauphase waren keine zu verzeichnen, auch wurde
der finanzielle Rahmen nicht gesprengt, somit möchte ich an dieser Stelle dem
Planer Herrn Boxheimer, welcher auch die Bauaufsicht hatte und unserer
Bauabteilung unser Dank für die geleistete Arbeit aussprechen.
Man sieht, dass mit Auswahl der richtigen Fachleute auf die Kommunalaufsicht
verzichtet werden kann und somit auch die Kosten reduziert werden.
Die Angelegenheit Sonnenschutz auf der Westseite kann bzw. muss allerdings
noch zufriedenstellend geklärt werden.
Nicht unerwähnt möchte ich an dieser Stelle auch die Einstimmigkeit in
Bezug auf die Erweiterung der Schul- u. Vereinssporthalle des Planungs- u.
Bauausschusses sowie des Gemeinderates lassen. Dies kommt so selten vor, dass es
erwähnt werden muss.
Nicht ganz einverstanden erklären wir uns mit der Tatsache, dass die
Zuschüsse für die Maßnahme erst nach erfolgter Fertigstellung ausgezahlt
werden sollen. Hier sollte man nochmals bei den zuständigen Stellen
intervenieren und auf unsere Haushaltssituation hinweisen. Eine Vorfinanzierung
der Zuschüsse belastet sowohl unseren Vermögenshaushalt mit Darlehen als auch
unseren Verwaltungshaushalt mit der Zinsenlast .
Siehe auch Antrag Nr. 1
Einzelplan 3, Unterabschnitt 352 - Öffentliche Bücherei
Im Zeitalter der Telekommunikation sollte man das Angebot in der Bücherei
erweitern, einen ISDN-Anschluss beantragen und die Bücherei mit PCs ausstatten,
welche gegen geringe Leihgebühr während der Öffnungszeiten angemietet werden
können. Ein Zugang zum Internet sollte ebenso Voraussetzung sein wie das
Einrichten einer E-mail Anschrift. Hierüber sollte der Fachausschuss in einer
seiner nächsten Sitzungen beraten.
Unterabschnitt 350 - Kirchen
Eine Bezuschussung für den Ausbau des katholischen Pfarrhauses mit 28.000,00
DM wurde von uns bereits im H+F in vollem Umfang mitgetragen.
Einzelplan 4, Unterabschnitt 460 - Kinderspielplätze
Was die Neueinrichtung von Spielplätzen in Neubaugebieten betrifft, ist die
Vorgehensweise, dass die Bürger im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel
bei der Gestaltung "Ihres" Spielplatzes mitbestimmen können,
nur zu begrüßen.
Einzelplan 5, Unterabschnitt 550 - Förderung des Sports
Dieser Ansatz wurde von Verwaltungsseite doch ziemlich blauäugig
vernachlässigt. Es scheint, als hätten Sie sich H. Bürgermeister, zwar mit
der Umsiedlung aber nicht mit der Kooperation der Vereine beschäftigt. Sowohl
die Eine als auch die andere Maßnahme kostet mit Sicherheit Geld. Sicherlich muss
auch in diesem Falle der von Ihnen immer wieder zitierte Nachtragshaushalt
herhalten. Auf die Einreichung eines Antrages haben wir verzichtet, wir werden
die Entwicklung abwartend beobachten.
Verbesserung Freizeitangebot Holzacker - Neuweide
Sicherlich ist es richtig und sinnvoll das Freizeitangebot für Jugendliche
in diesem Bereich auszubauen, sollen doch künftig auch die sportlichen
Aktivitäten sich hier konzentrieren. Eine Abstimmung der Maßnahme mit dem JUZ
wäre nach unserer Meinung sinnvoll.
Unterabschnitt 590 - Aufforstung südlich Baggersee Nachtweide
Wiederholt haben wir in Fachausschüssen darauf hingewiesen, dass es
angebracht wäre, die Aufforstung zurückzustellen bis die Planung der
Ortsrandstr. OST vorliegt. Nach Meinung der FWG kann es in diesem Bereich zur
Überplanung der Fläche durch die Trassenführung der Ortsrandstr. kommen. Um
dies zu vermeiden beantragen wir eine HH-Sperre bis zur Klärung der
Trassenführung.
Einzelplan 6, Unterabschnitt 630 - Gemeindestraßen
Wiederholt haben wir im Planungs- u. Bauausschuss als auch bei den Beratungen
zum Haushalt 99 darauf hingewiesen, dass es sicherlich sinnvoll ist, die
Erzberger u. Friedrich-Ebert-Str. erst in Verbindung mit der Fußgönheimer Str.
zu erneuern. Das Risiko der Beschädigung durch Baufahrzeuge wird hiermit
ausgeschlossen.
Wir beantragen die Baumaßnahme mit 122 TDM auf 2001 zu verschieben.
In Bezug auf die Ortsranderschließungsstr. West ist es sicherlich auch im
Interesse der Verwaltung, dass es zügig voran geht. Daher ist es nicht ganz
nachvollziehbar, warum für 2000 keine Mittel vorgesehen sind.
Ebenso fragwürdig erscheinen uns die Ansätze für Straßenherstellung
"Im Feldchen" sowie "Im Eulerweg". Obwohl das Baugebiet
"Eulerweg" das wesentlich kleinere Straßennetz benötigt, liegen die
Gesamtkosten nur 150 TDM niedriger als "Im Feldchen". Dies bedarf
einer Erklärung
Dass es sich bei einem Investitionsprogramm überwiegend um eine
Absichtserklärung handelt, wird bei dem Titel Bebauung "Hintere Ringstr." deutlich. Sicherlich ist es erstrebenswert kleinere Baulücken zu
schließen und Abrundungen zu vollziehen. Es muss aber auch der Betroffene seine
Bereitschaft bekunden, damit ein Einklang erzielt werden kann. Hier habe ich das
Gefühl es entsteht ein zweiter
Bebauungsplan Eulerweg - Laufzeit 20 Jahre und länger.
Einzelplan 7, Unterabschnitt 730 - Neugestaltung Kerweplatz
Dieser Antrag, von der CDU-Fraktion eingebracht, hätte nach dem letzten
Kerwefest eigentlich von jeder Fraktion kommen können. Denn, die
Unzufriedenheit unserer Bürger über den Zustand dieses Platzes bekam bestimmt
jedes Ratsmitglied hautnah mit. Somit sollte es eigentlich im Interesse aller
liegen, sowohl Rat als auch Verwaltung, dass diese Maßnahme schnellstens
angegangen wird. Die zu erwartenden Zuschüsse sollten jedoch auch so zeitnah
zur Maßnahme stehen, dass eine kurze Vorfinanzierungsphase die Kosten
minimiert. Maßnahme und Zuschuss sollten daher in einem Abrechnungszeitraum
liegen.
Vielleicht geht es auch etwas billiger. Es sollte angestrebt werden. Ich
bitte dies nochmals zu überprüfen und gegebenenfalls im Nachtrag zu
korrigieren.
Nicht ggf. sondern bestimmt korrigiert werden muß der Ansatz bei
Einzelplan 8, Unterabschnitt 880 - Erlös aus dem Verkauf einer
Teilfläche "Holzacker - Neuweide"
Im Mai 1999 wurde durch den Gemeinderat ein mehrheitlicher Grundsatzbeschluss
in bezug auf die Umsiedlung des SV Viktoria gefasst. Ein Bestandteil dieses
Beschlusses war der Verkauf des benötigten Geländes im Bereich
"Holzacker-Neuweide" zu marktüblichen Preisen. Bei dem im
Haushalt 2000 ausgewiesenen Ansatz kann es sich jedoch nicht um marktüblich
handeln. Wir bitten Sie Herr Bürgermeister, da Sie unsere Meinung hierzu
bereits kennen, dieses Thema in einer der nächsten Ausschusssitzungen des
Fachausschusses auf die Tagesordnung zu nehmen.
Sprach ich Eingangs von Investitionen in der Größenordnung von 15,1 Mio.
für die Jahre 2000/2001 so handelt es sich hierbei natürlich um Gesamtkosten.
Zuschüsse, Beiträge und zweckgebundene Einnahmen für Investitionen in Höhe
von DM 4.7 Mio. in 2000 und 4.9 Mio. in 2001 reduzieren den Eigenanteil für
bereitzustellende Finanzmittel auf DM 2,1 Mio. bzw. 3,4 Mio. in 2001. Dank
zweier Mehrheitsbeschlüsse der Vergangenheit, welche Sie meine Damen und Herren
der SPD-Fraktion mit Gewalt versuchten zu verhindern, können weitere 2,0
Mio. abgedeckt werden. Ich spreche hier von der Ablösung der
Nießbrauchrechte mit anschließender Erschließung des Gewerbegebietes "Im
Brand" und dem Verkauf von Grundstücken.
Einnahmen DM 3,9 Mio., Ausgaben 2,3 Mio., unterm Strich, Herr Kleinhans,
immerhin stattliche 1,6 Mio.
Den zweiten Beschluss den Sie wiederholt noch nicht akzeptieren, obwohl das
Einschalten der Aufsichtsbehörde ihren Vorstellungen wiederholt widersprach,
sind die 10% aus dem Verkaufserlös des Viktoriageländes - DM 380.000,00 -
Wäre es nach den Vorstellungen der SPD-Fraktion gegangen, müssten diese 2,0
Mio. DM vom Kreditmarkt besorgt werden und würden nicht nur unseren
Handlungsspielraum einengen, sie würden auch zusätzlich unseren
Verwaltungshaushalt mit rund
5% Zinsen - DM 100.000,00
die nächsten Jahre belasten.
Diese ständige oppositionelle Haltung ist mittlerweile, so scheint es,
Grundsatzverhalten. Ich erinnere an dieser Stelle an Baugebiet "Euler',
Ortsranderschließungsstr. WEST, Ortsrandstr.OST, Schulerweiterung, Verkauf von
Wohnungen an den Kreiswohnungsverband und, und, und ...
Zurück zum Haushalt.
Nach korrekter Rechnung müssten nun noch 122 TDM vom Kreditmarkt
besorgt werden. Exakt den Betrag, den wir bei der Haushaltsstelle 630.950
streichen möchten. Somit wäre unser Vermögenshaushalt ohne Aufnahme von
Krediten im Jahre 2000 ausgeglichen. Auch würden im Verwaltungshaushalt für
2000 keine Zinsen für dieses Darlehen anfallen.
Abschließende Betrachtung des Vermögenshaushaltes mit Investitionsprogramm
sieht aus Sicht der FWG so aus, dass dieses Programm bewältigt werden kann,
zügiges arbeiten der Verwaltung und konkrete Beschlussvorgaben für
Fachausschüsse und Gemeinderat sind jedoch Voraussetzung. Die Ziele sollten
konsequent verfolgt werden, ohne jedoch dabei zu vergessen, dass auch die
Infrastruktur nicht vernachlässigt werden darf. Ebenso muss weiterhin die
Forderung nach aktiver Naherholung und Freizeitgestaltung im Vordergrund stehen.
Verwaltungshaushalt:
Defizit wiederum rechnerisch über 1,0 Mio., genau 1.059.622,00 für das
Jahr2000.
Selbstverständlich gleichen wir mit diesen 1,06 Mio. die nachzuholende
Verluste des Jahres 1998 mit 798 TDM aus, haben aber immerhin auch noch ein
Haushaltsdefizit 2000 von 261 TDM. Etwa in gleicher Größenordnung bewegt sich
das Defizit des Jahres 2001. Hier verzeichnen wir noch 230 TDM und das
Gesamtdefizit bewegt sich auch hier noch in der Größenordnung von 557 TDM.
Wobei diese Zahlen, wie Eingangs meiner Rede bereits erwähnt mit mehreren
Fragezeichen versehen werden müssen.
Wir sind der Meinung, dass bei konsequentem Willen zum Sparen, der Haushalt
freundlicher hätte gestaltet werden können. Aber man vertraut dem Nachtrag.
Wir die FWG werden diese Entwicklung genauestens beobachten.
Lassen Sie mich auch zu diesem Teil des Haushalts auch noch einige
Anmerkungen machen.
Finanzierungsgrundlage des Verwaltungshaushalts sind im wesentlichen
Steuereinnahmen, (70%) Konzessionsabgaben, Gewinnanteile des E-Werkes, (10%)
sowie Verwaltungskostenersätze und Mieten. (7,5%). Die restlichen 12,5% sind
sonstige Einnahmen.
Während wir bei den Einnahmen überwiegend von festen Größen, ohne
größere Einflussnahme abhängig sind, können wir die Ausgaben des
Verwaltungshaushaltes größtenteils selbst bestimmen und somit etwas
Gegenlenken. In den im Vorfeld stattgefundenen Sitzungen und Beratungen haben
wir bereits die eine oder andere Maßnahme zum Gegenlenken vorgeschlagen, welche
auch schon in das Zahlenwerk eingearbeitet wurden oder für den Nachtrag
vorgesehen ist. Einige Gedanken möchte ich aber trotzdem noch einmal
ansprechen. So zum Beispiel:
Unterabschnitt 110, Ordnungsamt
Nachdem die HHSt. 260 -Bußgelder- in den Jahren 97 und 98 ein
Rechnungsergebnis von 45 bzw. 38 TDM ausweist, glaube ich nicht, dass die
erzieherischen Maßnahmen so weit gefruchtet haben, dass ein Ansatz von DM
30.000,00 realistisch anzusehen ist. Eine Erhöhung wird sich sicherlich
einstellen.
Unterabschnitt 130, Feuerwehr
Hier möchte ich lediglich erwähnen, dass dieser Unterabschnitt zwar eine
Unterdeckung von 108 TDM ausweist, dies aber zur Aufrechterhaltung der
Sicherheit und der Eigenverantwortung der Feuerwehr durchaus vertretbar ist.
Eine Budgetierung dieses Unterabschnittes sollte im Sinne der Eigenverwaltung
überlegt und angestrebt werden.
Unterabschnitt 210, Grund- u. Hauptschule
Auch hier hatten wir im vergangenen Jahr bereits die Budgetierung
angesprochen, welche von der Schulleitung allerdings nicht gewünscht wurde.
Unsere Bitte nochmals an Sie H. Eisenbarth, starten Sie nochmals den Versuch und
zeichnen Sie die Vorteile einer solchen Verwaltungsstruktur der Schulleitung
auf. Im übrigen weisen wir auch nochmals auf unseren Antrag vom 10. November
1999 hin, in dem ein Konzept "Sicherer Schulweg" realisiert werden
soll.
Unterabschnitt 331, Veranstaltungen - Kulturpflege
Hier gilt unser Dank Ihnen H. Eisenbarth, denn Sie haben es verstanden, eine
Vielzahl kultureller Veranstaltungen der Bevölkerung anzubieten, welche nicht
nur von Gemeinderatsmitgliedern aus Verpflichtung heraus besucht werden, sondern
einen guten Anklang allgemein gefunden haben.
Somit dürfte auch die Forderung der SPD, mehr Kulturgut für Lambsheim, mehr
als erfüllt sein. Die Termine scheinen sich allerdings bei Ihnen oder Ihren
Freunden der SPD noch nicht so herumgesprochen zu haben. Man sieht sie kaum oder
nur selten.
Unterabschnitt 352, Bücherei
Bedingt durch das sehr gute Angebot ist auch die Akzeptanz dieser Einrichtung
sehr groß. Wir versprechen uns mit unserem Antrag zum Vermögenshaushalt, dass
das Besucherinteresse noch etwas gesteigert werden kann. Wir schlagen auch in
diesem Bereich vor, eine Budgetierung einzuführen.
Unterabschnitt 400, Allgemeine Sozialverwaltung
Der Rückgang der Ausgaben für Sozialhilfen von 96 auf 80 TDM ist uns zwar
nicht ganz verständlich, wäre aber, wenn es zutreffen würde, eine erfreuliche
Tendenz.
Ebenso erfreulich registrieren wir, dass für "Pro Familia" trotz
angespannter Haushaltslage die Notwendigkeit des Ansatzes erkannt wird. Diese
Einrichtung hat sich etabliert und bewältigt eine sehr wichtige soziale
Aufgabe. In finanziellen besseren Zeiten sollte man diesen Ansatz etwas
aufstocken. Sicherlich haben auch Lambsheimer Bürger hiervon Ihren Nutzen.
Unterabschnitt 580, Park- u. Gartenanlagen
Unterhaltung der Grundstücke und Innere Verrechnungen ergeben 177 TDM und
stehen bestimmt nicht nur nach unserer Meinung in keinem Verhältnis zum Zustand
dieser Anlagen. Hier muss eine stärkere Kontrolle der ausgeführten Arbeiten
durchgeführt werden.
Unterabschnitt 700, Abwasserbeseitigung
Konnten doch in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch
Bestimmungsänderungen die ungenutzten Kapazitäten der Kläranlage etwas
gedrückt werden, so belasten sie unseren Haushalt jedoch immer noch mit 110.000,
00 DM. Ebenso belasten diese Haushaltsstelle weitere 60.000,00 DM
für Kanalbenutzungsgebühren und Betriebskostenzuschuss für das Kreishallenbad.
Warten wir die weitere Entwicklung im laufe dieses Jahres ab.
Auch abwarten möchten wir in bezug auf die Unterdeckung des Unterabschnittes
730. - Wochenmarkt
Hier werden "nur" 500,00 DM ausgewiesen, von denen wir
glauben, dass diese Maßnahme kostendeckend sein muss. Dies wird sich, nicht aus
Sparsamkeit sondern aus mangelndem Interesse, von selbst lösen.
Unterabschnitt 810, 813, 815 - Elektrizitätsversorgung, Gasversorgung,
Friedelsheimer Gruppe
Wie eingangs zum Verwaltungshaushalt bereits erwähnt haben wir aus diesen
Einrichtungen Einnahmen, welche wesentlich dazu beitragen, dass eine Gesundung
des Haushalts vorangetrieben wird.
So haben wir Einnahmen vom E-Werk in Höhe von DM 650.000,00, wovon der
Anteil für Mieten und Verwaltungskosten 120 TDM, in beiden Jahren Gewinnanteile
250 TDM bzw.105 TDM sowie Konzessionsabgaben von 280 TDM ebenfalls in beide
Jahren betragen. Bei der Gasversorgung sind es DM 40.000,00 sowohl in 2000 als
auch 2001
Die Friedelsheimer Gruppe entlastet unseren Haushalt mit 196 bzw. 182 TDM, so
dass diese Einrichtungen zusammen knapp 1.0 Mio. pro Jahr unseren Haushalt
entlasten.
Unterabschnitt 855, Heidenfeldwald
Hier finden wir nicht nur für Erholung und Entspannungssuchende eine gesunde
Einrichtung vor, auch wirtschaftlich können wir unserer Zufriedenheit Ausdruck
verleihen. Wollen wir doch hoffen, dass größere Sturmschäden ausbleiben,
welche unseren positiven Forstwirtschaftsplan negativ beeinflussen könnten und
wir weiterhin stolz diese Einrichtung präsentieren können.
Bedauern sprechen wir allerdings darüber aus, dass der bisherige
langjährige Jagdpächter
Herr Willi Wild
plötzlich und unerwartet verstorben ist. Herr Wild hat für uns oftmals den
"Lambsheimer Wald" lebendig gemacht.
Eine Nachfolge sollte sorgfältig und überlegt entschieden werden.
Unterabschnitt 883, Mietwohnungen
Der im Haushalt eingestellt Fehlbetrag von 238 bzw. 228 TDM konnte gegenüber
den vergangenen Jahren wesentlich reduziert werden. Dies ist das Ergebnis einer
vorausschauenden Entscheidung, Trennung von Immobilien, Verkauf an den
Kreiswohnungsverband. Allerdings "nur" Mehrheitsbeschluss. Auch hier
wurde kein Weitblick bewiesen, von Ihnen meine Damen und Herren der
SPD-Fraktion.
Unterabschnitt 900, Steuern
Wollen wir doch hoffen, dass auch in Zukunft unsere Steuereinnahmen die
wichtigste Finanzierungsgrundlage für unseren Haushalt bleibt und nicht eine
Umverteilung der Lasten von Oben nach Unten uns die Handlungsfreiheit noch mehr
einschränkt.
Unterabschnitt 910, Allgemeine Finanzwirtschaft
Die Positionen, welche im einzelnen bei den Ausgaben aufgeführt sind,
können von uns ohne weiteres nachvollzogen werden. Es besteht für uns
eigentlich nur Aufklärungsbedarf bei HHSt. 805. Hier verweisen wir auf unseren
Antrag, der im Anschluss behandelt werden wird.
Der Stellenplan für das Jahr 2000 wird von uns mitgetragen. Sollten
Änderungen im Laufenden Jahr oder 20001 eintreten, müssen sie im, von Ihnen H.
Bürgermeister, so sehr favorisierten Nachtrag korrigiert werden.
Sicherlich ist es Ihnen aufgefallen, dass sich "Der Nachtrag" als
roter Faden durch meine Haushaltsrede gezogen hat. Dies nicht ohne Grund.
Es ist uns wohl klar, dass ein Zahlenwerk wie dieses einiges Kopfzerbrechen
bei der Ausarbeitung bereitet. Es ist uns auch klar, dass viel Arbeit hinter
Änderungen steckt. Was uns allerdings nicht ganz klar ist, ist die Tatsache,
dass bei einem defizitären Haushalt, wie der unsere, Sparvorschläge sofort auf
andere Unterabschnitte verteilt oder erst im Nachtrag berücksichtigt werden
sollen. Wir hoffen nur, dass der Nachtrag nicht den Umfang unseres heute zu
verabschiedenden Zahlenwerkes übersteigt.
Wenn ich das heikle Thema Freibad an das Ende meiner Haushaltsrede
stellte, hat dies einen bestimmten Grund. Es soll nicht in den
Argumentationen zum allgemeinen Zahlenwerk untergehen.
Viele Bestrebungen unser Freibad wieder zu öffnen wurden bisher von Seiten
der FWG und SPD, des Fördervereins in erster Linie, zum Teil auch von der
Verwaltung, wenn auch nur vielleicht halbherzig und bedingt durch einen
einstimmigen Gemeinderatsbeschluss von allen Ratsmitgliedern unternommen. Der
Wind der uns hierbei um die Ohren geblasen wurde, kam immer aus der gleichen
Richtung.
Auch waren es immer die gleichen Argumente die es nicht erlaubten einen
Betrieb aus technischer Sicht wieder aufzunehmen. Wurden diese Argumente durch
Aussagen oder Gutachten etwas entkräftet, traten an deren Stelle die
finanziellen Probleme des voraussehbaren Defizits dieser Einrichtung und des
Allgemeinzustandes unseres Haushalts.
Wir sind nun zu dem Entschluss gekommen, und waren uns mit Ihnen meine Damen
und Herren der SPD-Fraktion einig, Sie Herr Bürgermeister haben sich ja auch
noch eingeklinkt, dass noch einmal ein neutrales Gutachten eingeholt werden
soll, welches sich im Kostenrahmen der zur Verfügung stehenden Mittel bewegt.
Sollte allerdings auch dieses neutrale Gutachten zum gleichen Ergebnis kommen,
dass eine Aufnahme des Badebetrieb nur durch aufwendige und kostenintensive
Umbaumaßnahmen erfolgen kann, werden wir den Kampf gegen Windmühlen aufgeben
und keinen weiteren Kosten mehr zustimmen.
Auch über dies waren wir uns einig.
Wer aufmerksam die Unterlagen zum letzten Haupt- und Finanzausschuss gelesen
hat wird dieses neutrale Gutachten mit gebremster Zuversicht erwarten.
E-Werk und Abwasserbeseitigung
Bereits am 15. Dezember 1999 hatte Herr Dr. Schaefer die Wirtschaftspläne
für E-Werk und Abwasserbeseitigungseinrichtung eingebracht, welche auch
einstimmig verabschiedet wurden. Hierzu möchte ich nur noch erwähnen, dass die
Gebühren für Schmutzwasser und die wiederkehrende Beiträge, weiche seit 1995
bei 5,70 DM bzw. 1,30 DM liegen, weiterhin auch in 2000 u. 2001 Gültigkeit
haben. Hier liegen wir weiterhin gut im Rennen und können mittlerweile von
einer gesundeten Einrichtung sprechen.
Die Anträge, welche haushaltsrelevant sind, liegen Ihnen meine Damen u.
Herren vor, ich bitte bei der anschließenden Beratung um Ihre Zustimmung.
Abschließend möchte ich mich noch bei den Mitgliedern unserer Freiwilligen
Feuerwehr für ihren Einsatz zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger unserer
Gemeinde bedanken.
Bedanken möchte ich mich auch bei Ihnen meine sehr verehrten Damen und
Herren für Ihre Aufmerksamkeit.
Vielen Dank.
Anträge:
- Bau einer Schul- und Vereinssporthalle
- ISDN-Anschluss und PC's für
Bücherei
- Aufforstung südlich Baggersee Nachtweide
- Straßenbauprogramm
- Erlös aus dem Verkauf einer Teilfläche "Holzacker-Neuweide"
- Zinsausgaben an sonstige öffentliche Bereiche, Verzinsung
Abwasserwerk
FWG Freie Wählergruppe Lambsheim e.V. D-67245 Lambsheim.
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