Eine Information der Freien Wählergruppe
Lambsheim e.V.
April 2002
Neutralität bedeutet nicht
Wegsehen und Stillhalten
Für das frei werdende Bürgermeisteramt stehen am 14. April 2002 bekanntermaßen
drei Bewerber zur Wahl. Wir als Freie Wählergruppe stellen keinen eigenen
Kandidaten für dieses Amt.
Aus diesem Grund hatten wir beschlossen, dass sich die Freie Wählergruppe im
Bürgermeisterwahlkampf neutral verhalten und keine Empfehlung aussprechen wird.
Dies ist die konsequente Fortsetzung unserer Politik, offen gegenüber allen
demokratischen Parteien und Bewerbern zu sein. Nicht Parteien oder Personen
stehen für uns im Mittelpunkt, sondern ausschließlich Sachargumente. Da der
Bürgermeister direkt durch die Bürger gewählt wird sehen wir es als die Aufgabe
eines jeden Bewerbers, die Wahlberechtigten direkt durch Taten, Argumente und
Programme von sich zu überzeugen.
An
diese Neutralität halten wir uns auch gebunden. Wenn allerdings seitens eines
Bürgermeisterkandidaten oder einer Partei mit unfairen Mitteln, falschen
Behauptungen oder Halbwahrheiten gearbeitet wird, können wir nicht einfach
wegsehen und stillhalten, sondern müssen auch oder besonders von neutraler Seite
der Wahrheit etwas auf die Sprünge helfen.
Irreführende Flugblätter
mit falschem Absender
Am
letzten Märzwochenende wurde ein Flugblatt in der Gemeinde verteilt, das mit
Briefkopf und Wappen der Gemeinde Lambsheim wie ein offizielles Schreiben des
Lambsheimer Bürgermeisters aussehen sollte. In Wahrheit war es jedoch das
private Flugblatt des Amtsinhabers in seiner Eigenschaft als Bürgermeisterkandidat.
Wir verstehen diese Darstellungsweise als Amtsmissbrauch!
In diesem Flugblatt wird zu
Schlagworten Stellung genommen, die wir in dieser Form nicht unwidersprochen
lassen dürfen.
Nicht der Bürgermeister
bestimmt die Gemeindepolitik
Aufgabe des Bürgermeisters ist die Führung der Gemeindeverwaltung. Die für die
Gemeinde wichtigen Entscheidungen werden durch den Gemeinderat als gewählte
Vertreter der Bürger mit einfacher Mehrheit getroffen. Der Bürgermeister kann
selbst Vorschläge einbringen, hat bei allen Abstimmungen jedoch nur 1 von 23
Stimmen.
Erfolgreiche Gemeindepolitik seit 1994 – Verdienst des
Gemeinderates
Lambsheim kann
seit 1994 eine sehr positive Entwicklung vorweisen. Glaubt man den
Veröffentlichungen im Wahlkampf, so sind diese Fortschritte ausschließlich dem
derzeitigen Bürgermeister zuzuordnen. Tatsache ist jedoch, dass die genannten
Erfolge ein Ergebnis erfolgreicher Gemeinderatspolitik sind, die erst durch die
Mehrheitsverhältnisse bei den Kommunalwahlen 1994 und 1999 ermöglicht wurden.
Nach jahrzehntelanger absoluter Mehrheit der SPD wurden dabei die
Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat so verteilt, dass keine Partei und
Gruppierung alleine einen Beschluss herbeiführen kann. Die Freie Wählergruppe
spielt dabei mit ihren vier Gemeinderatsmitgliedern eine entscheidende Rolle:
Es muss immer ein Konsens über Parteigrenzen hinweg gefunden werden – und
das ist gut so!
Viele der vom Bürgermeister ausgewiesenen Erfolge hatte die Freie
Wählergruppe in den Jahren 1994 und 1999 in ihrem Wahlprogramm.
Wir freuen uns darüber, dass bis heute so viele unserer Ziele realisiert bzw.
begonnen werden konnten, können diese Erfolge jedoch nicht dem derzeitigen
Bürgermeister alleine zuschreiben.
Gemeinderat und Parteien
Die Mitglieder der Freien Wählergruppe dürfen satzungsgemäß keiner Partei
zugehören, sind unabhängig und vertreten ausschließlich die Interessen der
Lambsheimer Bürger.
Ehrenamt
Es
ist richtig, dass die Beigeordneten für ihre verantwortungsvolle und
zeitaufwendige Tätigkeit bezahlt werden. Die Höhe der Bezahlung ist jedoch
gesetzlich festgelegt und keine Entscheidung des Gemeinderates. Durch die
Übernahme von Geschäftsbereichen entlasten sie den Bürgermeister erheblich.
Wenn der derzeitige Bürgermeister künftig Geschäftsbereiche für die
Beigeordneten abschaffen will muss er erst einmal darstellen, wie er mit dieser
Mehrbelastung fertig werden will. Er konnte ja schon in der Vergangenheit
zahlreichen Verpflichtungen in seinen bisherigen Zuständigkeitsbereichen aus
Termingründen nicht nachkommen und musste sich durch einen Beigeordneten
vertreten lassen. Zusätzliches Personal für die Gemeindeverwaltung wäre teurer
als die Aufwendungen für die Beigeordneten. Die bisherige Arbeit der
Beigeordneten hat sich bewährt und sollte in dieser Form beibehalten werden.
Im Übrigen erfolgte die bisherige Regelung im vollen Einvernehmen mit dem
Bürgermeister.
Falsch ist es, den Eindruck
zu erwecken, als würden in Lambsheim die höchsten Aufwandsentschädigungen für
Ratsmitglieder im Landkreis gewährt. Richtig ist vielmehr, dass in den
meisten Gemeinden im Gegensatz zu Lambsheim neben den Sitzungsgeldern noch
zusätzliche Monatspauschalen an die Ratsmitglieder bezahlt werden. Diese sind
bei einem Vergleich zu berücksichtigen und damit ist Lambsheim fast das
Schlusslicht unter 16 Kreisgemeinden.
Eine Frage des guten
Stils?
Wahlzeit ist Jagdzeit. Das ist ganz normal. Der Wahlkampf sollte jedoch fair und
sachlich geführt werden. In diesem Zusammenhang begrüßten wir die freiwillige
Vereinbarung der Kandidaten, dass Plakataktionen auf die Kreisstraßen (Maxdorfer
Straße bis Friedhofstraße, Marktstraße) und den Bahnhofsbereich beschränkt
werden. Ein guter Stil wäre, wenn sich alle drei Kandidaten an diese
Vereinbarung halten würden.
FWG Freie Wählergruppe Lambsheim e.V. D-67245 Lambsheim.
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