Eine Information der Freien Wählergruppe
Lambsheim e.V.
August 2007
Inhaltsverzeichnis:
Liebe Lambsheimerinnen,
Liebe Lambsheimer,
kein lokalpolitisches Thema hat
in den letzten Jahren die Gemüter so sehr erhitzt wie die geplante Einrichtung
eines Seniorenheimes in Lambsheim. Die Diskussion wird dabei zum Teil sehr
emotional und unsachlich geführt, obwohl die grundsätzlichen Meinungen gar nicht
so weit auseinander liegen. Streitpunkt war in erster Linie die Entscheidung
über den richtigen Standort, die im Gemeinderat mehrheitlich zu Gunsten des
nördlichen Teils des Freibadgeländes getroffen wurde.
Mit einem Bürgerbegehren soll
diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht werden. Wir sehen dieses
Bürgerbegehren als legitimen Vorgang im Zuge der demokratischen
Entscheidungsfindung. Jedoch findet die teilweise aggressive und pietätlose Art
und Weise der Unterschriftensammlung nicht unsere Zustimmung.
Umso mehr erstaunt es uns, dass
auch die SPD, als einer der Hauptunterstützer der Bürgerinitiative, sich durch
ihr polemisches öffentliches Auftreten in Wort und Schrift immer mehr
disqualifiziert. Neben unrühmlichen Auftritten im Gemeinderat lässt sie selbst
nach der inzwischen entschiedenen Standortfrage keine Gelegenheit aus, anstelle
von Tatsachen gezielt vage Behauptungen und Vermutungen zu verbreiten.
Die für alle unerwartete
Entscheidung eines Investors zum Bau eines Seniorenheimes im Baugebiet
„Feldchen“ hat sowohl dem Gemeinderat als auch der Bürgerinitiative die
Entscheidung über den Standort abgenommen. Ganz zufrieden sind wir allerdings
nicht. Nach wie vor würden wir den Standort „nördliches Freibadgelände“, gerade
wegen der für ältere Menschen wichtigen ruhigen Lage und der Möglichkeit des
Ausgangs ohne Verkehrsbehinderung, bevorzugen.
Wir stellen fest, dass in einer
großen Anzahl von Gemeinden unserer Region die Seniorenheime ebenfalls am
Ortsrand liegen, ohne dass dort jemand auf den Gedanken kommt, dass die älteren
Mitbürger „abgeschoben“ würden.
Die Initiativgruppe „Lebenswerte
Dorfstraße JETZT“ engagiert sich für die Verkehrsberuhigung der
Ortsdurchgangsstraße. Über dieses Thema bräuchten wir uns gar nicht mehr
unterhalten, hätte die SPD nicht mit ihrer ehemaligen absoluten Mehrheit eine
Umgehungsstraße jahrzehntelang verhindert. Es klingt wie ein Hohn wenn man hört,
dass das Thema Verkehrsentlastung ausgerechnet jetzt von Vertretern der SPD
wieder aufgegriffen wird.
Die Freie Wählergruppe setzt
sich weiterhin dafür ein, dass beide Projekte, der Bau eines Seniorenheimes und
der Umgehungsstraße möglichst bald umgesetzt werden. Beide Maßnahmen werden die
Lebensqualität in Lambsheim spürbar verbessern.
Ihre
FWG Lambsheim
Inhaltsverzeichnis
Seniorenheim für
Lambsheim
Lambsheimer Bürger, die
aufgrund ihres Alters nicht mehr zuhause leben können oder wollen, sind
gegenwärtig auf Seniorenheime außerhalb Lambsheims angewiesen. Ob dies ein
Heim im benachbarten Maxdorf oder in weiter entfernt gelegenen Orten ist,
alle Alternativen haben eines gemeinsam: Die Betroffenen müssen nicht nur
ihr gewohntes privates Umfeld verlassen, sondern auch ihren Heimatort. Aus
diesem Grund befürwortete die Freie Wählergruppe von Anfang an den Bau eines
Seniorenheimes in Lambsheim.
Eine schnelle und
gesicherte Realisierung war anzustreben, da ansonsten geeignete Investoren
im Umland bauen und ihr Interesse an Lambsheim verloren hätten. Als Standort
kamen daher nur Grundstücke in Frage, bei denen die Eigentumsverhältnisse so
klar waren, dass eine kurzfristige Einigung mit einem geeigneten Investor zu
erwarten war.
Standort Freibadgelände
Als ein möglicher Standort
bot sich eine Teilfläche im nördlichen Bereich des seit Jahren brach
liegenden ehemaligen Freibadgeländes an.
Vorteile:
-
alleiniges Eigentum der Gemeinde Lambsheim vereinfacht
die Verkaufsverhandlungen mit einem interessierten Investor
-
eine Teilfläche von ca. 6.000 qm, des insgesamt 21.750
qm großen Geländes, wäre für das Seniorenheim ausreichend. Die
restliche Fläche kann immer noch gut für das geplante Freizeitgelände
als Miteinander für Jung und Alt genutzt werden.
-
hohe Lebensqualität durch benachbartes Umfeld mit
Freizeitgelände und angrenzender Waldfläche.
Der Grundstückspreis sollte
nach Maßgabe eines neutralen Bewertungsgremiums festgelegt und die
Erschließungskosten wie bei privaten Bauherren umgelegt werden.
Seltsamerweise kommt die Kritik am noch gar nicht feststehenden
Grundstückspreis gerade von denen, die sich für die Vergabe von
Baugrundstücken im „Feldchen“ zu erheblich reduzierten Preisen eingesetzt
hatten. Anscheinend misst hier die SPD mit zwei unterschiedlichen
Maßstäben.
Wir erkennen durchaus auch
die Vorteile eines zentralen Standortes, sehen aber auch, dass in unserer
Nachbarschaft Seniorenheime in Ortsrandlage besonders stark vertreten sind,
so zum Beispiel in Bad Dürkheim, Altrip oder Limburgerhof. Auch in
Freinsheim wurde erst vor kurzem der Bau eines Seniorenheims in Ortsrandlage
beschlossen.
Der vermeintliche Nachteil
einer ortsrandnahen Errichtung würde durch die ruhige Lage im Grünen
aufgehoben. Die größere Entfernung zu den Geschäften kann – wie dies an
anderen Stellen geschieht – durch die Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten im
Seniorenheim kompensiert werden. Ganz gleich, wo der Standort des künftigen
Seniorenheimes sein wird, für die meisten der Bewohner wird es auch
innerhalb Lambsheims eine neue Umgebung sein.
Nach unserer Ansicht hatten
alle Alternativen zum nördlichen Freibadgelände entscheidende Nachteile. Die
Neutorschule wäre wegen der Enge und des Verkehrs auf der Hauptstraße eine
Zumutung, das Raiffeisengelände ein Schildbürgerstreich gewesen. Hier hätten
Gebäude abgerissen werden müssen, um sie an anderer Stelle auf teuer
gekauftem Gelände wieder aufzubauen. Das von SPD, Bündnis90/Die Grünen und
der von ihnen unterstützten Bürgerinitiative favorisierte Gelände „Südlich
der Gerolfstraße“ hat aus unserer Sicht einen ganz entscheidenden Nachteil:
Die Grundstücke gehören mehreren Eigentümern, mit denen man erst hätte einig
werden müssen.
Wie aus der Presse bekannt,
hat sich inzwischen mit der Firma Kempf ein ortsansässiger Investor
entschieden, auf einem bereits in seinem Eigentum befindlichen Grundstück im
Baugebiet „Im Feldchen“ anstatt der ursprünglich geplanten
Eigentumswohnungen ein Seniorenheim zu errichten. Dies ist eine sicherlich
von allen unerwartete Wende, mit der auch die Freie Wählergruppe leben kann
und muss.
Nachdem sich das Vorhaben
innerhalb des bereits genehmigten Bebauungsplans bewegt und auch die
Eigentumsverhältnisse klar sind steht einer kurzfristigen Realisierung
nichts im Weg.
Mit der Entscheidung der Firma
Kempf für den Bau eines Seniorenheimes im Baugebiet „Im Feldchen“ sind nun
Fakten geschaffen, die eine Diskussion um einen weiteren Standort in Lambsheim
erübrigen. Mit einem Interesse eines weiteren Investors für ein zweites
Seniorenheim kann wohl nicht gerechnet werden.
Inhaltsverzeichnis
Bei der Standortfrage für ein
Seniorenheim hätten wir immer eine Lösung bevorzugt, die aus sachlichen Gründen
die meisten Vorteile für das Heim gebracht hätte. Dass mit einem geplanten
Standort auf dem ehemaligen Freibadgelände auch noch ein finanzieller Vorteil
für die Gemeinde und damit alle Lambsheimer Bürger verbunden gewesen wäre, hätte
einen positiven Begleiteffekt dargestellt.
Was wäre so verwerflich daran,
wenn eine Teilfläche von ca. 6.000 qm des Geländes für den Bau eines
Seniorenheimes verkauft worden wäre? Die Gemeinde Lambsheim hat in den
vergangenen Jahren Millionenbeträge investiert und neue Vermögenswerte
geschaffen. Wir erinnern hier z.B. an die beiden neuen Schulgebäude und die
Schulturnhalle, die allesamt bereits fertig gestellt wurden. Wir möchten auch
daran erinnern, dass noch weitere Investitionen für die Schulsportanlage und die
bereits beschlossenen Zuschüsse zum Ausbau der Kindertagesstätten erforderlich
sind. Ebenso hat sich die Gemeinde Lambsheim zu einer finanziellen Beteiligung
an den Investitionskosten für die geplante Sanierung des Kreishallenbades
verpflichten müssen.
Auch wenn die Gemeinde für
einen Teil dieser Maßnahmen öffentliche Zuschüsse erhalten hat und auch noch
erhalten wird, so bleiben noch mehrere Millionen Euro übrig, die alleine durch
die Lambsheimer Steuerzahler zu tragen sind. Wir sehen deshalb den Verkauf einer
Teilfläche des Freibadgeländes für ein Seniorenwohnheim nicht als „Verkauf von
Tafelsilber“ um „des schnöden Mammons wegen“, wie von Kritikern und SPD
behauptet, sondern für eine verantwortungsbewussten Umgang mit unseren
Vermögenswerten und der Leistungsfähigkeit unserer Lambsheimer Steuerzahler.
Der verbleibende Teil des
Freibadgeländes wäre auch nach der Abgabe einer Teilfläche für ein Seniorenheim
noch für das geplante Freizeitgelände ausreichend gewesen.
Inhaltsverzeichnis
Mit der Gründung einer
Initiativgruppe „Lebenswerte Dorfstraße JETZT“ haben sich Bürger zu Wort
gemeldet, denen der zunehmende Verkehr auf unseren innerörtlichen
Kreisstraßen immer mehr zur Last fällt. Die Freie Wählergruppe hat volles
Verständnis für das Anliegen der Initiativgruppe und aller von den
Verkehrsverhältnissen betroffener Bürger. Bereits seit vielen Jahren fordert
die FWG den Bau einer Umgehungsstraße, um den innerörtlichen Verkehr zu
entlasten.
Leider hat in der
Vergangenheit die SPD mit ihrer absoluten Mehrheit im Gemeinderat eine
Umgehungsstraße immer wieder verhindert. Erst nachdem sich die
Mehrheitsverhältnisse im Gemeinderat veränderten konnten die Voraussetzungen
für eine Umgehungsstraße geschaffen werden. Umso mehr erstaunt uns die
Tatsache, dass jetzt das Thema Umgehungsstraße und Verkehrsberuhigung
ausgerechnet durch Mitglieder der SPD wieder aufgegriffen wird.
Leider mussten wir die
Erfahrung machen, dass bis zur Fertigstellung eines derartigen Projektes
viel zu viel Zeit vergeht und sicherlich auch unnötige Zeit verloren
gegangen ist. Wir sind der Meinung, dass wir schon wesentlich weiter wären,
wenn alle beteiligten Behörden und Gremien in Kreis und Land zügig am
Planungs- und Genehmigungsverfahren gearbeitet hätten. Eine nicht
unerhebliche Rolle spielte dabei die für den Straßenbau zuständige
Landesbehörde. Dies wäre sicherlich ein Betätigungsfeld für unseren
Landtagsabgeordneten, um den weiteren zeitlichen Ablauf zu beschleunigen.
Aber auch das Stellen immer
neuer Forderungen durch Bündnis90/Die Grünen trug von Lambsheimer Seite aus
nicht unwesentlich zu den Verzögerungen bei.
Die von der Initiativgruppe
vorgeschlagenen Maßnahmen wie z.B. Umleitung des Schwerverkehrs, 30 km/h
im ganzen Ort, Blumenkübel auf Bürgersteigen halten wir für Möglichkeiten im
Rahmen einer Verkehrsberuhigung nach Fertigstellung der
Umgehungsstraße. Bei der Erstellung und Beratung eines innerörtlichen
Verkehrsberuhigungskonzeptes werden wir alle zur Verfügung stehenden
Maßnahmen einbringen und eine Realisierung anstreben. Vor diesem Zeitpunkt
liegen die meisten Forderungen in der Zuständigkeit der Kreisverwaltung und
dürften leider aus rechtlicher Sicht durch die
Gemeinde Lambsheim nicht durchsetzbar sein.
Inhaltsverzeichnis
Mit der Verwirklichung des Baues eines Seniorenheimes „Im Feldchen“
hoffen wir, dass wieder Ruhe und Frieden in die Gemeinde einkehren wird und
dass politische Auseinandersetzungen auch von oppositioneller Seite wieder
sachlich, respektvoll und kooperativ von statten gehen. Zusätzlich begrüßen
wir, dass in Flugblättern, die im Ort „zirkulieren“, bereitwillig zugegeben
wurde, welche Gräben durch diese sozialdemokratische Politik im bürgerlichen
Miteinander aufgerissen wurden und dass man in Zukunft bereit ist aus diesen
Fehlern zu lernen.
„Ad finem
spes decedet“
(Die Hoffnung
stirbt
zuletzt)
Inhaltsverzeichnis
FWG Freie Wählergruppe Lambsheim e.V. D-67245 Lambsheim.
Ihre Nachricht an uns:
|