Eine Information der Freien Wählergruppe
Lambsheim e.V.
April 1995
Inhaltsverzeichnis:
Sehr geehrte Lambsheimerinnen und Lambsheimer,
die erste Ausgabe des Lambsheimer FWG-Journals im November
1994 hat neben einzelnen kritischen Stimmen zu überwiegend
positiven Reaktionen bei den Lesern geführt. Dies freut uns sehr
und zeigt uns, daß wir offensichtlich auf dem richtigen Weg sind.
Für die gezeigten Reaktionen möchten wir uns an dieser Stelle
recht herzlich bedanken.
Mit dem FWG-Journal wollen wir Sie aus erster Hand sachlich
und fair über die Gemeindepolitik informieren und Ihnen auch
unsere Standpunkte und Entscheidungen nahebringen. Es ist nicht
unsere Absicht, dieses Medium zu einem verbalen Kriegsschauplatz
werden zu lassen. Das ist nicht unser Stil und dafür ist uns der
zur Verfügung stehende Platz zu schade. Allerdings gestehen wir
uns das Recht zu, auf öffentlich gestellte Fragen, Behauptungen
und vage Andeutungen auch klar und unmißverständlich zu
antworten.
Das begonnene Jahr 1995 wird kein einfaches Jahr. Es bestätigt
sich leider immer mehr, daß die Abwassergebühren in der
vergangenen Legislaturperiode seit 1990 zu niedrig angesetzt
waren, sodaß sich zwischenzeitlich ein Verlust in Höhe von über
einer halben Million DM angesammelt hat (wegen noch fehlender
Jahresabschlüsse ist der genaue Betrag noch nicht endgültig
absehbar), der über künftige Gebühreneinnahmen wieder
ausgeglichen werden muß. Hinzu kommt, daß die neue Kläranlage
in diesem Jahr erstmals in voller Höhe die Abwassergebühren
beeinflussen wird. Aus diesen Gründen kamen wir nicht daran
vorbei, einer erneuten Erhöhung der bereits sehr hohen
Abwassergebühren zuzustimmen. Die derzeitige Überkapazität der
neuen Kläranlage wirkte sich dabei noch zusätzlich gebührensteigernd
aus.
Nicht nur aus diesen Gründen ist es erforderlich, dem
negativen Trend bei der Einwohnerentwicklung unserer Gemeinde
entgegenzuwirken. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wird
die Sanierung und Neubebauung des Geländes der ehemaligen
Malzfabrik Heppes sein. Hierzu liegen attraktive und interessante
Pläne des Eigentümers und Bauträgers vor, die unter Umständen
schon kurzfristig realisiert werden können.
Wir wünschen uns, daß dies ein erster Impuls zu einer
nachhaltigen Aufwärtsentwicklung unserer Gemeinde sein wird.
Inhaltsverzeichnis
Neubebauung
Malzfabrik Heppes
Das Gelände der ehemaligen Malzfabrik Heppes wurde durch die
Firma Kempf erworben und soll nun baldmöglichst saniert und
bebaut werden. Dies ist im Sinne eines attraktiven Ortsbildes wie
auch einer Neubesiedlung des Ortskernes wünschenswert. Hierzu
werden derzeit im Bau- und Planungsausschuß sowie im Gemeinderat
die formellen Vorausstzungen geschaffen.
Bereits Anfang November 1994 stellte die Firma Kempf den
Gemeinderatsfraktionen detaillierte Pläne zur Schaffung von
Wohnraum, Ladengeschäften und einer Außenstelle des
Maximilianstifts Maxdorf (Altenwohnheim) vor. Der Turm der
Malzfabrik sollte sowohl zur Beibehaltung des ortsprägenden
Bildes als auch zur Vermeidung der unverhältnismäßig hohen
Abrißkosten erhalten bleiben und einer attraktiven Nutzung (z.B.
als Restaurant) zugeführt werden. Daß diese Pläne der Firma
Kempf dann durch die SPD-Opposition als eigenes Gedankengut in
Form eines Initiativantrags eingebracht und auch der Öffentlichkeit
als solches verkauft wurden muß beim objektiven Bürger Unverständnis
hervorrufen und als Wichtigtuerei empfunden werden.
Von der geplanten 4-stöckigen Bauweise wurde im Sinne einer
Beibehaltung des Ortsbildes inzwischen Abstand genommen. Damit
erscheit uns das vorgestellte Konzept attraktiv und für den
Lambsheimer Ortskern interessant.
Für sinnvoll erachten wir ebenfalls, daß die komplette
Erschließung des Arreals nicht durch die Gemeinde, sondern durch
den Bauträger erfolgt. Dies hat nach unserer Auffassung neben
einer Entlastung der Gemeindeverwaltung und Gemeindekasse auch
eine schnellere und kostengünstigere Abwicklung der Erschließungsmaßnahmen
zur Folge.
Inhaltsverzeichnis
Keine zusätzliche
Personalstelle im Lambsheimer Rathaus
Auch die Kommunen sind in Zeiten knapper Haushaltsmittel zur
Sparsamkeit verpflichtet. Dies gilt insbesondere auch für die
Personalkosten.
Aus diesem Grund haben wir der zusätzlichen Schaffung einer
Stelle unsere Zustimmung verweigert, da die sachliche
Notwendigkeit zu dieser Personalaufstockung nicht gegeben war.
Eine Genehmigung dieser Personalstelle hätte für die Zukunft
eine jährliche Mehrbelastung des Gemeindehaushalts von rund DM
50.000,-- zzgl. Lohnnebenkosten bedeutet.
Es ist für uns unverständlich, daß wir darum seitens der
Opposition für Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht werden.
Die gleichen SPD-Gemeinderäte, die noch im August 1994 die
sachlich gerechtfertigte Aufstockung der Ausschüsse von 9 auf 10
Mitglieder angeblich aus Kostengründen ablehnten, befürworteten
jetzt eine unnötige personelle Maßnahme, die den Bürger ein
vielfaches dessen kostet, als die damals kritisierten jährlichen
ca. DM 1.000,--.
Um die von der Opposition befürchtete Zerstörung beruflicher
Perspektiven eines Auszubildenden im Rathaus braucht man sich übrigens
keine Sorgen zu machen, eine Weiterbeschäftigung ist im Rahmen
der bereits bestehenden Personalstellen gesichert.
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Stichwort:
Ausschuß
Die nach Sachgebieten gegliederten Ausschüsse dienen der
Entlastung des Gemeinderates. Die Ausschüsse bestehen aus 10
Mitgliedern und werden durch den Gemeinderat gewählt. Dem Haupt-
und Finanzausschuß dürfen nur Gemeinderatsmitglieder angehören,
in allen übrigen Ausschüssen sollen sie mindestens die Hälfte
der Mitglieder stellen.
Den Ausschüssen können vom Gemeinderat Angelegenheiten zur
endgültigen Beschlußfassung übertragen werden. In der
Hauptsatzung der Gemeinde sind diese Aufgaben schon weitgehend
definiert und mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet. Dies führt
neben einer Entlastung des Gemeinderates auch zu einer
beschleunigten Abwicklung. Ansonsten besteht die Aufgabe der
Ausschüsse in der Vorbereitung von Gemeinderatsbeschlüssen.
Wegen der vergrößerten Entscheidungskompetenz sind
Ausschußsitzungen seit Beginn dieser Legislaturperiode in aller
Regel öffentlich. Die Bürger werden hierzu jeweils im Amtsblatt
eingeladen!
Über Inhalte und Ergebnisse der Ausschußsitzungen wird wie
bei Gemeinderatssitzungen ebenfalls im Amtsblatt berichtet.
Die Ausschußmitglieder der FWG
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Abwasserwerk -
Faß ohne Boden?
In seiner Sitzung vom 27.01.95 beschloß der Gemeinderat eine
erneute Erhöhung der Abwassergebühren auf nunmehr DM 5,70 je
cbm. Damit stiegen diese Gebühren seit 1988 (DM 1,82) um 213
Prozent. Obwohl wir uns der bald nicht mehr zu vertretenden
Belastung für den Bürger im Klaren waren mußten wir nach einer
Bestandsaufnahme der aktuellen Finanzlage des Abwasserwerkes
dieser Gebührenerhöhung unsere Zustimmung erteilen.
Da in der Vergangenheit die Bilanzen der Kläranlage erst mit
mehreren Jahren Verzögerung erstellt wurden konnte der Abschluß
des Abwasserwerkes Lambsheim ebenfalls nur verspätet erfolgen.
So konnte dem Gemeinderat Ende 1994 erst der Rechnungsabschluß
des Jahres 1991! vorgelegt werden. Diese Zahlen ergaben, daß
nach einem Verlustvortrag in Höhe von DM 172.000 aus dem Jahre
1990 zum 31.12.1991 der Fehlbetrag bereits auf DM 416.000
angestiegen war. Dieser Fehlbetrag hat sich im Jahr 1992 auf DM
538.200 erhöht. Die Zahlen für 1993 und 1994 liegen noch nicht
vor, es ist jedoch mit keiner nennenswerten Verbesserung zu
rechnen. Ein rechtzeitiges Gegenwirken durch Gebührenanpassung
war auf diese offensichtlichen Verluste aufgrund der fehlenden
Bilanzen nicht möglich. Inzwischen wurden durch die
Gemeindeverwaltung über den Abwasserzweckverband, unter
Mitwirkung des seit September 1994 für die Gemeindewerke zuständigen
2. Beigeordneten Dr. Heinrich Schaefer (FWG), längst überfällige
Maßnahmen ergriffen, die künftig einen zeitnahen Jahresabschluß
gewährleisten müssten.
Trotzdem müssen die aufgelaufenen Verluste in den nächsten
Jahren über künftige Gebühren wieder ausgeglichen werden, das
allerdings zu einem Zeitpunkt, zu dem die ohnehin höheren Kosten
der neuen Kläranlage voll auf den einzelnen Bürger
durchschlagen.
Neben diesen Altlasten kommen im Jahr 1995 noch
folgende zusätzlichen Faktoren erschwerend hinzu:
- erstmals volle Abschreibung der neuen Kläranlage (in
1994 nur zur Hälfte),
- Wegfall der ehemaligen Malzfabrik Heppes mit 1000
Einwohnergleichwerten (entspricht einer Erhöhung des
Investitionskostenanteils an den Abwassergebühren um ca.
18 %),
- ein um 9 % verminderter Frischwasserbezug (als
Bemessungsgrundlage für die Abwassergebühren).
Übrigens: Die Zinsen aus der Kreditaufnahme für die neue Kläranlage
belasten - nicht zuletzt wegen der von der Landesregierung ursprünglich
zugesagten, jedoch nicht gewährten zinslosen Darlehen - den Etat
der Kläranlage (und somit die Abwassergebühren) mit jährlich
DM 476.000.
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E-Werk und
Freibad
Es freut uns, daß unser Vorschlag aus dem Jahr 1993 nun
nochmals aufgegriffen wurde, wonach geprüft wird, ob sich durch
eine Zusammenlegung von E-Werk und Freibad zu einer
betriebswirtschaftlichen Einheit steuerliche Einsparungen
erzielen lassen.
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FWG Freie Wählergruppe Lambsheim e.V. D-67245 Lambsheim.
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