Haushaltsrede 1999
des Vorsitzenden der FWG-Fraktion Gerhard Kühn
im Lambsheimer Gemeinderat am 05. Februar 1999
(Manuskript, es gilt das gesprochene Wort)
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Herren Beigeordnete,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
werte Zuhörer.
Als am 18.12.98 der heute zu verabschiedende Haushalt von
Ihnen, Herr Bürgermeister, eingebracht wurde, erkannte ich in
der Aussage, die Fraktionen sollten sich in Ihrer Redezeit etwas
einschränken, eine gewisse Blauäugigkeit. Da zum einen zu
erwarten war, daß verschiedene Themenkomplexe etwas ausführlicher
aufgearbeitet werden, zum anderen Sie selbst den Zündstoff
lieferten, indem Sie das Freibad zum Wahlkampfthema ernannten.
Ich habe versucht die Beurteilung des Haushalts 99 aus Sicht
der FREIEN WÄHLERGRUPPE ohne Polemik und
Wahlkampfhysterie sachlich und kurz zu fassen. Hierbei stelle ich
das Investitionsprogramm mit Vermögenshaushalt welche nach
unserer Meinung einige Änderungen erfahren müßten, in den
Vordergrund meiner Argumentation und werde in der Reihenfolge der
Haushaltsstellen vorgehen.
Investitionsprogramm
Sanierung Baumängel "Neues Rathaus" HHSt. 020.940.01
Wir bringen kein Verständnis dafür auf, daß an einem Gebäude,
welches erst vor kurzer Zeit seiner Bestimmung übergeben wurde,
schon derartige Baumängel auftreten wie sie hier an unserem
Rathaus zum Vorschein kommen. Die veranschlagten Gelder zu dieser
Sanierung sind verschwendete Steuergelder. Verschwendet deswegen,
weil sich bei der Bauausführung offenbar Architekt und
Bauaufsicht, sprich Kommunalbau, weniger um ihren Auftrag als um
die Honorare gekümmert haben.
Der einzige positive Aspekt dieser ärgerlichen Angelegenheit
liegt darin, daß die Gemeinde, auf Anregung der FWG, daraus
gelernt hat und trotz heftiger Kritik der Damen und Herren der
SPD-Fraktion, bei der Erweiterung der Karl-Wendel-Schule die
Kommunalbau nicht eingeschaltet hat.
Bau einer Schul- u. Vereinssporthalle HHSt. 210.940.06
Nachdem uns hier verschiedene Alternativvorschläge vorgelegt,
diskutiert und geprüft wurden, stellt sich für uns die Variante
Erweiterung der bestehenden Turnhalle als die kostengünstigste
und beste heraus. Sie sollte weiterhin Priorität haben. Da der
Hauptansatz der Kosten nicht in diesem Haushaltsjahr veranschlagt
ist, muß nur die Planung auf das in diesem Jahr machbare
abgestimmt werden.
Erweiterung Karl-Wendel-Schule HHSt. 210.940.07
Hier begrüßen wir es, daß der Kreis seinen Zuschuß
aufgrund des Baufortschrittes von 1999 auf 1998 vorgezogen hat,
und dies in Zeiten leerer Kassen. Im Ausschuß wurde ja darüber
gesprochen, daß ein entsprechender Antrag auch an die
Landesregierung gestellt werden soll, um eventuell die zugesagten
Zuschüsse für das Jahr 2000 bereits in diesem Jahr zu erhalten.
Ich nehme an Herr Bürgermeister, dies ist auch geschehen.
Überdachter Fahrradabstellplatz an der KWS HHSt. 210.940.10
Diese Maßnahme wurde auf unseren Vorschlag um 50% auf DM 20.000,00
reduziert. Hier holte uns die Vergangenheit wieder einmal ein,
denn das gleiche großzügige Projekt hatten wir bereits hier am
Rathaus zur Diskussion.
Sollten diese Mittel wirklich nicht ausreichen, kann man sie
im Nachtrag immer noch auf die erforderliche Höhe aufstocken.
Aber erstmals sollte man versuchen mit diesen Geldern auszukommen.
Aufforstung südlich "Nachtweide" HHSt. 590.950.03
Diese Aufforstung bereitet uns in ihrem Ausmaß etwas
Kopfzerbrechen, da wir befürchten, daß wir hier die Trassenführung
unserer Ortsrandstraße Ost gefährden könnten. Ich erinnere
hierbei an den Vorschlag der FWG, welcher die Trassenführung östlich
der Aussiedlerhöfe vorsieht. Hierfür würde der Zipfel zwischen
K2 und Nußbaumallee benötigt werden. Wir bitten dies zu
bedenken-
Straßenbauprogramm Siedlung HHSt. 630.950.01
Es sind zwar erst für das Jahr 2000 Beträge hierfür
veranschlagt, man sollte jedoch darauf achten, daß die
Seitenstraßen zur Fußgönheimer Str. erst zusammen mit dieser
hergerichtet werden. Ein früherer Zeitpunkt wäre sinnlos.
Ortsrandstraße OST HHSt. 630.950.03
Nachdem nun die Planungen im Gange sind, sollte doch darauf
gedrungen werden, daß die weiteren Schritte schnellstens zur
Ausführung kommen, so daß der Ansatz in 2001 Sinn macht und
auch realistisch eingeschätzt wurde. Vor allem sollte nun endlich
einmal über den Trassenverlauf diskutiert werden.
Ortsranderschließungsstraße WEST HHSt. 630.950.04
Nachdem die Diskussionen in den Ausschüssen und im
Gemeinderat noch nicht verklungen sind und wir uns alle hier im
diesem Gremium einig waren, daß eine Trassenführung zur
jetzigen Zeit nur zwischen L522 und Bahnlinie erfolgen kann,
sollten auch die Mittel nur für diesen 1. Bauabschnitt
veranschlagt werden. Ebenso ist der Anschluß an die L522 eine
einstimmige Forderung.
Über eine Weiterführung der Trasse und deren Verlauf südlich
des Bahnüberganges kann man sich erst unterhalten, wenn die
Verkehrsführung im Osten geklärt und verwirklicht ist.
Baugebiet "Im Euler" HHSt. 630.950.07
Baugebiet "Im Feldchen und HHSt. 630.950.05
Diese Ansätze erscheinen uns realistisch, da zum einen die
Umlegung bereits abgeschlossen ist und zum anderen die Planungen
zügig vorangehen.
Marktstraße Ausbau Gehwegfläche HHSt. 630.950.08
Diesem Vorhaben können wir unsere Zustimmung nicht
erteilen, da wir der Meinung sind, daß
- die Anlieger zu befragen sind, da diese immerhin 90% der
Kosten finanzieren müssen
- in Zeiten leerer Kassen ist dies nicht unbedingt eine Maßnahme,
die vorrangig erscheint, zumal auf der Südseite der
Marktstraße ein vollausgebauter Gehweg vorhanden ist.
Wir beantragen, wie bereits im PBA schon deutlich
gemacht, die Streichung dieser Maßnahme.
Gewerbegebiet "Im Brand" HHSt. 630.950.11
Wie Ihnen Herr Bürgermeister als auch Ihnen meine Damen und
Herren des Rates bekannt ist, haben wir uns in den vergangenen
Sitzungen in den Ausschüssen gegen die geplante Art der Ablösung
der Nießbrauchrechte von den Kirchenpfründen ausgesprochen. Es
soll hier, um es nochmals zu verdeutlichen, eine Vorfinanzierung
von Bauerwartungsland für spätere Gewerbebauplätze getätigt
werden, die noch nicht durch die zuständigen Aufsichtsbehörden
genehmigt sind und bei deren Genehmigung eventuell Probleme
entstehen könnten.
Sollten wir für das Gewerbegebiet "Im Brand" nicht
die Genehmigung erhalten, hätten wir für teures Geld billiges
Ackerland zur Verfügung..
Da unsere Ablehnung dieser Vorgehensweise nur eine Vorsichtsmaßnahme
darstellt, halten wir es für dringend erforderlich, daß Sie,
Herr Bürgermeister, wie in unserem Antrag formuliert, die
Verhandlungen in der Richtung führen, daß der Vertrag erst dann
seine Rechtskraft erlangt, wenn die Genehmigung des Baugebietes
erteilt ist. Ebenso sollten Teilzahlungen vereinbart werden.
Hieraus
resultierend beantragen wir auch den Ansatz von DM 600.000,-- zu
splitten und auf die Jahre 1999 u. 2000 mit je 300.000,-- DM zu
verteilen.
Nur unter diesen Voraussetzungen erteilen wir unsere
Zustimmung.
Die Variante, welche die Vorverträge mit Interessenten gegen
eine entsprechende Vorauskasse vorsieht, hat unserer Meinung nach
nur eine Alibifunktion, sorgt aber dafür, daß die Ausgaben
durch die Einnahmen gedeckt werden. Wir äußern hier auch unsere
Befürchtung, daß bei Nichterreichung der Genehmigung diese Beträge
wieder zurückgezahlt werden müssen. Eventuell sogar verzinst.
Sportgelände "Holzacker-Neuweide"
Wie uns allen bekannt, sprachen wir uns im Gemeinderat gegen
eine Vermarktung des Victoriageländes durch den Verein aus. Dies
soll nach unseren Vorstellungen durch die Gemeinde erfolgen. Im
Gegenzug errichtet die Gemeinde für alle
sporttreibenden Vereine in Lambsheim ein Sportgelände im "Holzacker-Neuweide".
Die Betonung liegt auf "Alle". Voraussetzung ist
jedoch, daß Gemeinde und Victoria in den anstehenden
Verhandlungen sich über Modalitäten der Vertragsinhalte einig
werden.
Da die vom Gemeinderat gewünschten
Voraussetzungen durch den Verein, nämlich Beschluß der
Mitgliederversammlung zur Zustimmung der Vermarktung durch die
Gemeinde, erbracht wurden, sollte, ja muß es eine logische Folge
sein, daß finanzielle Zeichen seitens der Gemeinde gesetzt
werden.
Wir beantragen die Ansätze um 1 Jahr
vorzuziehen, also beginnend in 1999 (HHSt. 550.940.01)
Lassen Sie mich meine Damen und Herren zum Schluß meiner Erläuterungen
zum Investitionsprogramm noch ein paar allgemeine Bemerkungen äußern.
Es ist nicht damit getan, daß das Wachstum unserer Gemeinde
nur durch Neuschaffung von Wohnbaugebieten betrieben wird, damit
die Einwohnerstatistik ein hervorragendes Bild erhält, nein, es
muß gleichzeitig auch die Infrastruktur angepaßt werden.
Deshalb, Herr Bürgermeister nochmals die Bitte an Sie, sorgen
Sie dafür, daß schnellstmöglich die verkehrsmäßige
Entlastung des Ortes erfolgen kann, indem die Bemühungen zur
Realisierung der Ortrandstraße OST und der Ortsranderschließungsstraße
"West" forciert werden.
Was das Neubaugebiete "Malzfabrik" betrifft, kann
man mit Recht behaupten, daß es sich sehr gut ins Ortsbild
eingepaßt hat. Und dies, obwohl Sie meine Damen und Herren der
SPD-Fraktion immer und immer wieder Kritik an allem geübt hatten.
Auch sind mittlerweile altengerechte Wohnungen entstanden und zum
Teil schon bewohnt. Auch ohne Festschreibung im Bebauungsplan!
Die bauliche Abrundung im Osten, durch das geplante
Wohnbaugebiet "Im Feldchen", als auch das Baugebiet
"Im Euler" im Westen, werden sich in das Gesamtbild
unserer Gemeinde sicherlich ebenso positiv einfügen.
Die derzeitige finanzielle Situation prägt unseren diesjährigen
Vermögenshaushalt sehr stark. Es mußten Prioritäten gesetzt
werden. Das Investitionsprogramm zum Vermögenshaushalt wurde,
ebenso wie der Verwaltungshaushalt unter Berücksichtigung des
Haushaltssicherungskonzeptes erstellt.
Die Finanzierung der Investitionen kann ohne Aufnahme von
Krediten durchgeführt werden. Es wird noch ein geringer Überschuß
erzielt, der dem Verwaltungshaushalt zugeführt werden kann und
somit das rechnerische Defizit etwas verringert. Verschweigen möchte
allerdings auch ich nicht, daß dies nur möglich ist, unter der
Voraussetzung, daß wir uns von einigen unrentablen Immobilien
trennen und die Veräußerung von gemeindeeigenen Grundstücken
vornehmen. Wir halten diese Maßnahme für richtig und können
uns ihrer Meinung, meine Damen und Herren der SPD-Fraktion, wie
bereits in den Ausschüssen geäußert, daß hier Tafelsilber
verschleudert wird, nicht anschließen. Dieser Immobilienbesitz
war in der Vergangenheit eine ständige Verlustquelle.
Hiermit möchte ich nun den Vermögenshaushalt verlassen und
mich dem Verwaltungshaushalt zuwenden. Am Ende meiner Rede werde
ich auf die zum Vermögenshaushalt eingebrachten Anträge noch
einmal zurück kommen.
Verwaltungshaushalt
Bei der Vorbereitung der Stellungnahme zu diesem Haushalt
hatte ich mir nochmals die Voraussagen unserer Fraktion zu
vergangenen Haushalten angesehen. Hier mußte ich feststellen, daß
unsere Einschätzung aus dem Jahre 1995 in bezug auf die mageren
Zeiten richtig war. Vergleicht man die im Einzelplan 9, dem
Herzstück des Haushalts eingestellten Einnahmen mit den
Vorjahren, so ist hier die Wende zum defizitären ganz klar zu
erkennen. Einnahmenrückgänge im Bereich Einkommenssteueranteile
und Gewerbesteuer von 15% bei gleichbleibenden oder steigenden
Ausgaben wie etwa bei den Umlagen oder den Ausgaben im sozialen
Bereich können so schnell nicht aufgefangen werden. Dies hat
nichts mit fehlender Flexibilität der Verantwortlichen zu tun.
Hier schlägt sich der allgemeine finanzielle Umverteilungsprozeß
nieder. Den letzten beißen bekanntlich die Hunde.
Die Ansätze wurden ja bereits in mehreren Sitzungen des Haupt-
u. Finanzausschusses diskutiert und zum Teil nach den Wünschen
der Fraktionen korrigiert. Lassen Sie mich jedoch noch einmal
kurz zu verschieden Zahlen bzw. Gedanken Stellung nehmen:
Erstmals in diesem Jahr werden im Verwaltungshaushalt
Deckungskreise verwendet, was unserer Meinung nach eine größere
Flexibilität erlaubt. Dies wird deshalb von uns begrüßt, weil
man in den kommenden Jahren weitere Haushaltsstellen in diese
Budgetierung einbeziehen sollte. Wir von der Freien Wählergruppe
hatten eine noch stärkere Budgetierung bereits für diesen
Haushalt gefordert. Ähnlich wie im Bereich Jugendzentrum könnte
man diese Anwendung auch auf die Bereiche Feuerwehr, Schule, Bücherei,
Friedhof und bei Bewährung sogar in der Verwaltung, beim Betrieb
des Rathauses, handhaben. Dies bedeutet jedoch einen Umdenkprozeß,
der nicht nur den Mitgliedern des Gemeinderates, sondern auch den
Verantwortlichen der Verwaltung noch einiges abverlangen wird.
Vielleicht wird dieser Gedankengang, Herr Kleinhans, ebenso
wie unser 1996 eingebrachter Vorschlag eines Doppelhaushalts zunächst
verworfen, damit er dann als "die Lösung"
von Ihnen präsentiert wird. Aber auch hiermit haben wir keine
Probleme, denn wir stehen nach wie vor für die Sachpolitik und
wenn es zum Nutzen der Sache ist, gestehen wir Ihnen einen
weiteren Punkt in ihrer Antrags- und Erfolgsbilanz gerne zu.
Nun aber doch wieder zurück zu unserem Zahlenwerk.
Zu den Einzelplänen 0 bis 4 Hauptverwaltung
- Öffentliche Sicherheit und Ordnung
- Schulen Wissenschaft, Kulturpflege und
- Soziale Sicherung
gibt es unsererseits keine Beanstandungen der Ansätze.
Erwähnen möchte ich nur, daß der erhöhte Ansatz bei HHSt.
470.701 Zuschüsse an "Pro Familia"
auf einen Antrag der FWG zurückzuführen ist, und wir hiermit
die soziale Stellung dieser Einrichtung in unserer heutigen
Gesellschaft entsprechend anerkennen wollen.
Weiterhin möchte ich nochmals meine Beunruhigung gegenüber
den ständig steigenden Erhöhungen der Sozialhilfe zum Ausdruck
bringen und hoffe, im Interesse Aller, daß die Zahl der
Betroffenen künftig nicht auf diesem hohen Niveau verbleiben
wird. Außer dem finanziellen Problem ist sicherlich die
psychische Seite zu beachten, die für die Betroffenen in den
erniedrigenden Bittgängen auf die Sozialämter besteht.
Im Einzelplan 5 Unterabschnitt 580 Park- und Grünanlagen
müssen wir ganz deutlich darauf hinweisen, daß die
optischen Eindrücke unserer Grünanlagen in keinem Verhältnis
zu den hierfür aufzuwendenden Mitteln in Höhe von 194.000,00 DM
stehen, nämlich
- 95.000,00 DM externe Kosten (auf der HHSt. 580.501
Unterhaltung Grünanlagen) und
- 99.000,00 DM Innere Verrechnung (auf der HHSt. 580.700)
Hierüber muß man sich nochmals, ebenso wie über den Ansatz
für Reinigung und Unterhaltung Gemeindestraßen
DM 101.000,00 (HHSt. 630.679 Innere Verrechnung) in den Ausschüssen
über die Verteilung der Gesamtkosten unterhalten.
Im Einzelplan 7 Unterabschnitt 700 Abwasserbeseitigung
wurden, dank neuer gesetzlicher Kalkulationsvorgabe,
die Mittel für ungenutzteKapazitäten der Kläranlage gegenüber
den vergangenen Jahren um mehr als 50% zu Gunsten unseres
Haushalts gesenkt, schlagen aber bedauerlicherweise immer noch
mit DM 121.000,00 zu Buche. Weitere Äußerungen hierzu möchte
ich mir ersparen, diese konnten sie ja im letzten FWG-Journal lesen.
Einzelplan 8 Unterabschnitt 810 Elektrizitätsversorgung:
Hier können wir auch in diesem Jahr wieder auf eine
Einnahmequelle zurückgreifen die uns wie in den Jahren zuvor
hilft den Haushalt etwas freundlicher zu gestalten. Hierbei
handelt es sich um die Konzessionsabgabe des E-Werkes, welche mit
DM 280.000,00 auch im Bereich der vergangenen Jahre liegt.
Unterabschnitt 855 Heidenfeldwald:
Nach einigen defizitären Jahren in der Vergangenheit können wir
nun, nachdem die kostenintensiven Arbeiten abgeschlossen sind,
wieder mit einem leicht erholten Ergebnis mit guten
Zukunftsaussichten kalkulieren. Erfreulich ist auch, daß die
Pachtverträge mit den bisherigen Pächtern, Herrn Wild u. Herrn
Weinacht um weitere Jahre verlängert werden konnten.
Betrachten wir nun zum Schluß den Verwaltungshaushalt
in seiner Gesamtheit, so stellen wir fest, daß ein
Sparkurs gefahren wird, der einen Ausgleich, ja sogar einen Überschuß
zur Folge hätte, wären da nicht die nachholbaren Verluste der
vergangenen Jahre.Lassen sie mich meine Damen und Herren dies
kurz erläutern:
Unser Haushaltdefizit beträgt für das Jahr 1999 DM 334.730,00.
Hierbei ist allerdings schon der Fehlbetrag aus 1996 mit DM 516.150,00
abgedeckt. Die hieraus entstehende Differenz von DM 181.820,00 wäre
unser rechnerisch erwirtschafteter Überschuß, sprich Gewinn
Wir von der FWG sehen darin die Umsetzung des
Haushaltssicherungskonzeptes erfüllt, erkennen den richtigen Weg
für die Zukunft, wobei wir nicht verschweigen wollen, daß es
weiterhin bei Einzelentscheidungen kritische Anmerkungen oder
Gegenstimmen unsererseits geben wird.
Der Stellenplan findet unsere
uneingeschränkte Zustimmung. Die Einstufung der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Verwaltung ist angemessen.
Den Wirtschaftplänen E-Werkes sowie
Abwasserbeseitigungseinrichtung stimmen wir
ebenfalls zu, möchten jedoch nicht unerwähnt lassen, daß die Führung
dieser beiden Einrichtungen noch nie so professionell wie in den
letzten 5 Jahren erfolgte.Auch konnte der Abwasserpreis pro m³
in den letzten 4 Jahren gehalten, ja sogar eine Investitionsrücklage
geschaffen werden. Sollte die, wie von Ihnen Herr Dr. Schaefer,
gemachte Prognose eintreffen, so können wir in absehbarer Zeit
sogar mit einer Senkung des Abwasserpreises rechnen.
An dieser Stelle nochmals Dank an die Verantwortlichen der
Werke, sowie an alle Mitarbeiter der Verwaltung für ihre
erbrachte Leistung. Dank auch an die vielen freiwilligen Helfer
unserer Feuerwehr für den Einsatz zum Wohle unserer Bürger und
Gemeinde.
Freibad, Kreishallenbad
Sicherlich haben Sie in den bisherigen Ausführungen eine
Stellungnahme zum Freibad bzw. Kreishallenbad
vermißt. Bewußt habe ich dies an das Ende meiner Rede gestellt,
damit die Einstellung der FWG zu diesen Einrichtungen ganz klar
zum Ausdruck kommt.
Nach wie vor stehen wir von der Freien Wählergruppe
uneingeschränkt zu unserem Freibad!
Dies bedeutet aber nicht, daß wir zum Kreishallenbad negativ
eingestellt wären. Nein, wir erkennen ebenso wie Sie Herr Bürgermeister
und Sie meine Damen und Herren die Wichtigkeit dieser Einrichtung
für unsere Region. Schon alleine deshalb haben wir im Bäderbeirat
unsere Bereitschaft signalisiert, dem Betriebskostenzuschuß von
20% sprich DM 22.000,00 und der Beteiligung an den Abwassergebühren
von DM 26.000,00 zuzustimmen. Hierzu stehen wir auch noch heute
und werden den Ansätzen im Haushalt zustimmen. Laut Aussage des
Kreisbeigeordneten Hofmann wird ja die Sanierung und somit der
Fortbestand des Hallenbades von der Beteiligung der
Standortgemeinden an dem Betriebskostendefizit abhängig gemacht.
Was wir jedoch absolut nicht verstehen ist die Tatsache, daß
durch den Kreis ein Ausbau des Hallenbades um eine Freibademöglichkeit
auf Teufel komm raus favorisiert wird. Die Kosten hierfür sollen
sich inklusive Umbau des jetzigen Bestandes auf 4,5 bis 5,0 Mio
netto geschätzt belaufen, woran sich unsere Gemeinde mit 1/3
beteiligen soll, wenn es beschlossen wird, sogar muß. Dies würde
eine finanzielle Belastung für unsere Gemeinde in einer Größenordnung
von 1,5 bis 2,0 Mio. bedeuten und heißt für uns einen falschen
Einsatz von Steuergeldern, ja sogar Verschleuderung dieser. Zumal
der Ausbau nur ein Freibecken von 85 m² vorsieht, was mit 1,5
Mio veranschlagt ist, ein Freibecken für Badegäste,
etwas größer als die häusliche Badewanne.
Nach dem ganzen Zirkus der Vergangenheit mit dem
Kreisgesundheitsamt in bezug auf Erfüllung der DIN Normen
unseres Freibades und Einschaltung eines Gutachters, durch das
Kreisgesundheitsamt, welcher sich hinterher als äußerst
zweifelhaft herausgestellt hat, liegt nun sowohl der Gemeinde als
auch den Fraktionen, dem Förderverein und der Kreisverwaltung
ein Kostenvoranschlag eines seriösen Anbieters vor, der die
Sanierung unseres Freibades für DM 750.000,00 vornehmen kann.
Ich gebe den Kritikern und Gegnern unseres Freibades, also
Ihnen Herr Bürgermeister und Ihnen meine Damen und Herren der
CDU nicht recht, wenn sie behaupten, daß hiermit nur die nötigsten
Arbeiten ausgeführt sind. Ein Spaßbad ist es allerdings nicht.
Aber auf dem neuesten technischen Stand.
Verglichen mit einer Beteiligung am Ausbau des
Kreishallenbades mit 1,5 Mio. wofür das Geld anscheinend
gedanklich vorhanden ist, könnte eine 3/4 Mio.DM
eingespart werden. Auch dieser Betrag bräuchte von
der Gemeinde nicht aufgebracht werden, wenn sich der Kreis mit
der Hälfte des vom ihn zum Ausbau des Kreishallenbades
eingesetzten Betrages beteiligen würde. Es könnte auf breiter
Basis sowohl im Freibadbereich als auch im Hallenbad mehr bewegt
werden, wäre die Bereitschaft vom Kreis vorhanden, überhaupt
diese Lösung mit in sein Konzept einzubinden. Der Betrieb könnte
über eine Vereinbarung zwischen Gemeinde und Kreis mit Mitteln
der Zinseinsparung, gemeinsam aufrechterhalten werden. Und ich
bin sicher, daß der Förderverein seine Aktivität in diesen
Part mit einbringen würde.
Über diese gemeinsame Lösung hatten wir auch mit FWG-Mitgliedern
der Kreistagsfraktion diskutiert und es sollte in dieser Form im
Kreisausschuß argumentiert werden. Auch hatte Herr
Kreisbeigeordneter Hofmann in der letzten Bäderbeiratsitzung des
Landkreises Ludwigshafen sein Versprechen gegeben, das
Sanierungsangebot der Fa. Aquafol neutral zu prüfen, den
Entscheidungsträgern die Unterlagen zur Verfügung zu stellen
und eine Beteiligung in betracht zu ziehen.
Aufbauend auf diesen Fakten und Überlegungen, beabsichtigten
wir am heutigen Abend einen Sonderhaushalt Freibad mit
allen Anlagen zu beantragen um Zeichen der Zukunft zu setzen.
Mittlerweile liegt jedoch die Entscheidung des Kreisausschusses
vor:
Keine Beteiligung, kein gemeinsamer Betrieb
Das Schlimme an diesem Beschluß ist, daß er einstimmig
zustande kam, obwohl die Problematik bei dem Vertreter der Kreis-FWG,
welcher aus Schifferstadt kommt, bestens bekannt war.
Ich kann momentan noch nicht sagen, ist es Resignation, Enttäuschung
oder blinde Wut, die sich in mir breit gemacht hat. Eines ist
jedenfalls klar: Die Verantwortlichen, welche die Schließung
unseres Freibades herbeiführten, sind nicht in den Reihen der
Lambsheimer FWG zu suchen.
Da wir nicht annehmen, daß der Förderverein unter den
gegebenen Voraussetzungen noch weiterhin bereit ist, die Pflege
und die Instandhaltung der Anlage zu übernehmen, beantragen wir nun anstatt
eines Sonderhaushalts Freibad lediglich die Einstellung von
Mitteln für die Instandhaltung der Anlage durch den Bauhof
in Höhe von DM 20.000,-- (Innere Verrechnung). Dies
sollte jedoch unter eigener Haushaltsstelle erfolgen und nicht
mit der Pflege von Grünanlagen vermischt werden.
Das Gelände als solches sollte jedoch weiterhin dem Förderverein
vertraglich zur Verfügung stehen. Aktivitäten sollten trotz
allem weiterhin möglich sein, damit die Anlage nicht in
Vergessenheit gerät. Vielleicht findet ja in Zukunft doch noch
einmal ein Umdenkprozeß statt und die Vernunft siegt.
An dieser Stelle einen Dank der FWG an die fleißigen
Mitglieder des Fördervereins "Freunde des Lambsheimer
Freibades" für den aufopferungsvollen Kampf gegen Windmühlen.
In einem letzten Satz möchte ich noch mein Unverständnis darüber
ausdrücken, daß eine neuformierte Gruppe, welche künftig
Verantwortung im Gemeinderat mittragen möchte, mit Halbwissen in
die Öffentlichkeit geht und einen solchen politischen
Schwachsinn, nämlich Schließung des Lambsheimer Freibades und
kostenträchtiger Ausbau des Kreishallenbades, unterstützt. Der
Super Einstand ist gelungen.
Zu folgenden Anträgen, welche aus der Haushaltsrede
hervorgehen, bitte ich um Ihre Zustimmung:
- Gewerbegebiet "Im
Brand"
- Gehweg Marktstr.
- Sportgelände "Holzacker
Neuweide"
- Pflegearbeiten
Freibad
Wir stimmen dem Haushalt 99 mit allen Anlagen unter
Einarbeitung unserer Anträge zu. Ebenfalls erteilen wir den
Wirtschaftplänen E-Werk und Abwasserbeseitigungeinrichtung
unsere Zustimmung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
FWG Freie Wählergruppe Lambsheim e.V. D-67245 Lambsheim.
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